Kurzer Überblick zum Drucker. Geeetech A10
Updates immer am Ende. Update 9
Was als erstes auffällt nach dem Auspacken, sein Bett ist lose(siehe Bilder und Video am Ende), was sich beheben lässt durch lösen und anziehen der Rollen. Allerdings waren die Profile der Y Achse auf der Seite, auf der das Bett läuft, komplett verbeult. Das Bett rattert und poltert nur so vor sich hin. Damit war klar, das Drucken ist erstmal hinfällig. Also statt „teilmontiert“ hier eine echte „Bastelbude“. Vielleicht ein Einzelfall, hoffe ich doch, denn der A10 ist im Detail recht gut umgesetzt, wenn man sich den Preis vor Augen hält!
Also alles zerlegen und die Y-Strebe um 180 Grad drehen, dann lief er sauber, weil der untere Teil der Strebe nicht verbeult war. Schrauben und Bohrungen passen auch. Einzig der Endstop für die Y-Achse musste anders befestigt werden. Ich hab ihn erstmal mit einem Kabelbinder fixiert. Nicht die allerbeste Lösung, aber sie funktioniert fürs erste.
Preis der teilmontierten Bastelbude: ca.180€ Stand 07/18
Ansicht ist der A10 gut, weil er preislich für das was geboten wird passt. Das Heizbett hat eine Zugentlastung, alle Kabel sind sauber geführt und (teil-)ummantelt, Heizbett ala Anycu….Ultrab… nennt sich hier „Super Plate“. Eine Druckgröße von 220x220x260mm lässt selbst den I3 Mega ein wenig neidisch werden, zudem soll das System, auch wenn ich es (noch) nicht überprüft habe, komplett Open-Source sein.
Lieferumfang ist gewohnt spartanisch. Der Drucker, ein paar Tütchen mit Schrauben, ich hatte sogar zwei SD-Karten mit dabei, wohl ein Versehen. Eine Anleitung fehlt, die gibt es nur im Netz und auch nicht auf der SD-Karte, auf der sich ein Hund befindet als Druckdatei.
Filament liegt bei, allerdings nur so eine Probe mit der man kaum die Beispieldatei ausdrucken kann, so wenig ist das. (Sollte ich vielleicht mal ausprobieren ob die Probe reicht. 🙂 ) Ein bisschen Werkzeug ist dabei, Inbusschlüssel und zwei Maulschlüssel die auf keine Schraube passen. Wofür auch immer die sein sollen….es bleibt ein Rätsel…
Dafür liegt eine Ersatznozzle bei, ein paar Kabelbinder und eine Nadel wohl zum Reinigen der Düse.
Kein Spachtel dabei (okay bei dem speziellen Heizbett sollte man den auch besser weglassen), keine Filamentzange, nix weiter….
Aber eine komplette Tüte Ersatzschrauben ist vorhanden, die überhaupt nichts bringen, denn wenn die Gewinde hin sind, helfen die auch nicht wirklich weiter…. nu denn….
Kurzer Blick auf die Hauptplatine:
Eine 2560 CPU, gesockelte Stepper, Kabel recht gut verlegt, alle mit Endhülsen sofern ich das sehen konnte, Basis ist RAMPS1.4
Als Steuerzentrale zur Bedienung am Gerät selber kommt ein normales LCD 2004 zum Einsatz. Hier gibt es nichts groß zu sagen, Bedienung gewohnt gut, man dreht am Rädchen und wählt die Funktion durch herunterdrücken aus. Alle relevanten Funktionen lassen sich abfragen und einstellen. Mir reicht so eine Anzeige aus. Die grafischen Touchscreens sind zwar nett, aber eben auch nett (teurer)beim Preis…. Für das Drucken reicht so ein LCD 2004 voll und ganz aus.
Der Extruder ist so ein normales Ding, nix besonderes jetzt und aus Kunststoff.
Erfüllt seinen Zweck.
Beim A10 ist der Druckkopf selbst ganz nett gemacht. Beide Lüfter sind von außen angebracht und damit erstmal gut zugänglich, ein Wechsel ist ohne den Kopf zu zerlegen nicht möglich. Das Hotend ist mit einer Isolierung versehen. Auch nicht selbstverständlich in dieser Preisklasse. Die Kabelführung innen gefällt mir nicht, weil Teile der Stromversorgung des Hotendlüfters zwischen dem Lüfter und dem Kühler liegen. Mal sehen ob ich das noch änder.
Fazit:
Der Drucker ist, wenn die Qualitätskontrolle nicht pennt, ein echter Konkurrent zu anderen Druckern. Er ist leicht zu montieren, ein paar Schrauben, Kabel anstecken, Display anschrauben und fertig. Ein Ungeübter sollte den in 30 Minuten am Start haben. Die Druckergebnisse sehen erstmal gut aus, mehr kann ich erst sagen, wenn ich ein paar mehr Dinge gedruckt habe.
+ : Teilmontiert, ist recht schnell einsatzbereit.
+ : Sauber verkabelt, Heizbett mit Zugentlastung.
+ : Heizbett mit Beschichtung, es kann direkt darauf gedruckt werden.
+ : Großer Bauraum mit 220x220x260mm
+ : Relativ leise beim Drucken, der i3-Mega ist da schon deutlich ruppiger…. :
+ : Doppelt gelagerte Trapezspindel für die Z Achse.
— : Qualitätskontrolle fragwürdig. (Y-Träger einseitig unbenutzbar)
— : Werkzeug fragwürdig (Wofür sollen die Maulschlüssel sein, die passen nirgendwo?)
— : Slicerprogramm läuft nur unter Windows, muss aus dem Internet geladen werden!
— :
Wenn der Drucker für 150€ verkauft werden würde, wäre es ein Knaller. Im Moment hat er es schwer gegen den Wettbewerb. Verstecken muss er sich aber keinesfalls!
Ich würde ihn mir nochmal kaufen ja, aber die Qualitätskontrolle muss besser werden!!!! Der verbeulte Y-Träger geht gar nicht! Alles andere ist sauber verarbeitet und passgenau.
Update 1:
Die Bauteilekühlung schleift auf dem Objekt beim Drucken. Die Luftführung ist ein gedrucktes Element. Sie ist nur leider etwas zu tief oder die Düse sitzt zu hoch. Kann man sehen wie man möchte. Einfache Lösung bei mir: Den unteren Rand des Gehäuses etwas abschleifen, dann gibt es Platz und es kratzt nich mehr auf dem Druckteil herum.
Update 2:
Die ersten Drucktests sehen sehr gut aus! Glatte Flächen, saubere Kanten. Das macht der i3 Mega auch nicht besser. Bedenkt man das der A10 regulär gerade mal die Hälfte kostet von dem was der Mega kostet, dann ist das beachtlich!
Link: Birdfeeder auf Thingiverse
Update 3:
Für eine etwas bessere Filamentführung habe ich mir einen kleinen Helfer ausgedruckt.
Link: Filament guide for A10
Update 4:
Was ich vergessen habe, dem Paket liegt ein Mauspad bei. Selbiges habe ich gleich mal beiseite gelegt, weil es für den Drucker so nötig ist wie Pferdeäpfel beim Auto. Wozu das Pad bei einem 3D-Drucker gut sein soll, das weiß auch wohl niemand….. das Geld lieber in die Qualitätskontrolle stecken bitte…..
Update 5:
Der A10 soll ja Open Source sein, was auch stimmt. Auf der Geeetech Seite und bei Github auch kann man eine Firmware laden. Mir gefiel die nicht so, gut ich bastel halt auch gerne. Also habe ich mir eine Firmware in Deutsch selber gebaut:
https://www.thingiverse.com/thing:3020915
Update 6:
Ein sehr nützlicher Schutz für den Lüfter der Hautplatine: https://www.thingiverse.com/thing:3024079
Update 7:
RR-Perfection hat ein Video zum A10 gemacht:
Einfach ansehen, er kommt im Grunde zum gleichen Bild. Interessant finde ich, sein A10 hat auch die Beulen in der Y-Achse wie meiner auch! Da glaubt man echt nicht an Zufälle und seine Druckbettraster scheinen an der gleichen Stelle zu sein wie bei mir?!?!
Update 8:
In der Zwischenzeit wollte ich einen Drucker mal an die Wand klatschen, weil ich es nicht hinbekommen habe, den sauber zu Leveln. Bei jedem Druck reißt die Düse den Druck mit. Die Erleuchtung kam schnell, weil ich das schon öfters hatte, mir war nur die Lösung entfallen! Der pneumatische Schlauchhalter, der den Bowden-PTFE-Schlauch hält, hat aufgegeben! Damit rutscht der Schlauch in dem Schlauchalter minimal hoch und runter, was dazu führt, dass das Filament nicht mehr sauber und geregelt gefördert werden kann. Resultat: Ausdruck ist hin – Bediener fertig mit den Nerven – und der Drucker hängt bald an der Wand als Technikkunst… Also den Tube tauschen und siehe da, sofort druckt er wieder ohne Probleme.
Update 9:
Neue Firmware 1.1.9 mit manuellem 9-Punkte Leveling und automatischer Z Achsanpassung beim Druck.
https://www.thingiverse.com/thing:3063754
Filament gibt es wie immer hier: OWL Filament den Drucker kann man hier kaufen: klick mich an.
2 Gedanken zu „Geeetech A10 – fast gut….“